Foto: Heinrich Buddenberg
Es geht darum,
eine ganz persönliche und
den Betrachter bereichernde
Beziehung zum Kunstwerk
aufzubauen.
Kunst
will wirken,
will wecken,
will erlebt werden,
will Resonanz erzeugen,
will Erfahrung werden.
Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, Frankfurt im Gesräch
mit der SZ vom 20.01.23:
PD: Große Kunst "macht etwas" mit dem Betrachter.
SZ: Das klingt jetzt aber banal.
PD: Ist es aber nicht.
Es wurde - und wird - vieles geschrieben über das Thema Kontemplation. Der Begriff wird in vielfachen Bedeutungen und Interpretationen verwendet. Besonders im religiösen Kontext ist der Begriff stark beheimatet, wird dort aber durchaus unterschiedlich gehandhabt. Eines der Hauptthemen im religiösen Zusammenhang ist die Schau Gottes.
Genau diese Verbindung hat mich anfangs Zurückhaltung üben lassen diesen Begriff zu verwenden. Es ist nicht mein Anspruch eine religiöse, göttliche Bildbetrachtung auszuüben. Vielmehr geht es um den Aspekt des konzentrierten Betrachtens oder, wie einer meiner Lehrer es ausdrückte, „um die intime Einheit von Schauendem und dem Geschauten." In diesem Sinne, als Einheit zwischen Werk und Betrachter, kann ich guten Gewissens sagen, dass wir in der Tat Kontemplation ausüben.
Mir ist bewusst, dass bei meiner Bild-Kontemplation sehr viel passieren kann. Meine Anleitungen sollen keine inhaltlichen Vorgaben sein, sondern Anleitung zum Innerlich-werden. Sie wirken im Sinne von ruhig werden, sich konzentrieren, sich selbst zuzuhören und die eigenen Gedanken zuzulassen, sich auf ein neues Sehen einzulassen.
Inspiriert für diese Art der Bildbetrachtung wurde ich durch meine Ausbildung als Pilgerwegbegleiter auf der Via Nova: Pilgern zu Bildern. Pilgern hat einen Sinn für die Menschen, die sich auf den Weg machen. Die eigenen Beweggründe für eine Pilgerreise sind vielfältig, meist ist es eine die Sehnsucht nach "etwas". Dieses Thema möchte ich aufgreifen. Wer auf einer Pilgerreise etwas sucht, trägt die Antwort schon in sich. Genau hier setzt die Bild-Kontemplation an. Heute ist es kaum noch christlich) religiös bedingt, aber vielleicht einfach mit im Hinterkof haben. Die Gründe sind ja letztlich gleich. Das Kunstwerk, das wir in der Betrachtung "befragen", kann Hilfestellung geben zu dem, was wir suchen.
Manchmal finden wir genau dort die gesuchte Antwort und manchmal finden wir etwas gänzlich Unerwartetes.
Beides ist doch super spannend und lohnend!
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